SchabernackDrei kleine Helden ziehen in die weite Welt, bestens gelaunt, die Augen
sprühend vor Neugier auf das Leben und seine Abenteuer. Am Schluss der winzigen
Bildgeschichte "Schabernack" weicht der Übermut Ernüchterung und im Blick der
Helden liegt ein wenig von der Weisheit, die nur aus eigener Erfahrung wächst. Schnicks,
Schnacks und Schabernacks Abenteuer sind simpel und symbolisch: Sie mischen sich in einen
Streit Anderer lauter Tiere mit einsilbigen, auf "ck" endenden Namen
ein und kommen dabei um. Ein riesiger Kakerlak frisst Streitende und Schlichter.
Weil richtige Helden aber immer heimkehren, lässt die Autorin die gefräßige Schabe
kurzerhand zerplatzen. "Da kriechen alle wieder raus und so ist die Geschichte
aus." Margaret Klare, Claudia Schmid
(Illustrationen): Schabernack SchleifenbinderBenni kann tauchen, mühelos, mitten in seinem Zimmer. Dort erforscht er auch ferne Planeten, im eigenen Raumschiff. Oder er reitet mit den Indianern und zähmt gefährliche Tiger. In seiner Fantasie ist er ein tollkühner Held. Im Alltag allerdings scheitert der Alleskönner hin und wieder, zum Beispiel an der schweren Aufgabe, Schnürsenkel zu einer Schleife zusammenzubinden. Damit steht er nicht allein, kann sich des Mitgefühls und Verständnisses ganz junger Leser sicher sein. Die werden auch dem Autor dankbar sein, denn ihm ist ein raffinierter Trick eingefallen, wie jeder das Schleifenbinden im Handumdrehen lernen kann: wenn Monster ins Spiel kommen und kleine Mädchen gerettet werden müssen! Wilfried Gebhard: Was Benni alles kann ZitroneHört, liebe Leute, meinen tollen Bericht. Ein
Mann, Die kleine Kostprobe oben lässt ahnen, was die Leser erwartet, wenn zwei Jugendliteraturpreisträger zusammenarbeiten. Josef Guggenmos 80. Geburtstag war dem Verlag Beltz & Gelberg Anlass genug, eine Sonderausgabe aufzulegen mit Illustrationen des Kölners Nikolaus Heidelbach. Eine bunte poetische Schatzkiste zum Vorlesen und Lachen. Josef Guggenmos/Nikolaus Heidelbach (Ill.): Oh, Verzeihung, sagte
die Ameise Halber Zwilling?Ist ein halber Zwilling ein unglücklicher Mensch? So jedenfalls scheint es in dem Jugendbuch der englischen Autorin Jacqueline Wilson. Ein Zwillingspaar hat eine Idee: Es legt ein Buch an, "Kontoführung" steht drauf, und nun ziehen die beiden pubertierenden Mädels täglich Bilanz. Mal die eine, die laute, dominante Ruby; mal im Kursivdruck zart und sensibel die andere, die stille Garnet. Die eine schauspielert, auch im Leben; die andere zögert, auch im Leben. Aber sie tun so, als wären sie beide gleich. Zu tun und zu bilanzieren gibt es eine Menge, im Leben und im "Kontobuch". Dann steht eine Trennung an und die Frage: Ist ein halber Zwilling überhaupt (über)lebensfähig? Eine turbulente und spannende Geschichte! Jacqueline Wilson: Die fabelhaften
Barker-Girls LiebesgeschichteDas Internet bietet neue Chancen, aber auch neue Gefahren. Friederun Reichenstetter geht kritisch mit dem Thema um. In ihrem Buch "Malte voll vernetzt" erzählt sie vom krank machenden Elektrosmog, von Chatsüchtigen, denen das wirkliche Leben ganz unwichtig ist und von wissenschaftlichen Abhandlungen zum Thema "Wie Jugendliche durch das Internet zu reinsten Autisten werden". "Sich im Netz zu tummeln, ist eine Sache; sich darin zu verstricken, die andere Letzteres sollte man tunlichst vermeiden!" Eingebettet ist die "volle Vernetzung" in eine Liebesgeschichte. Malte, 15 Jahre alt, ein bisschen pummelig, also nicht gerade ein Adonis, ist unsterblich in Lilian, das hübscheste Mädchen der Klasse, verliebt. Doch seine Angebetete ist längst liiert ausgerechnet mit Fabian, dem attraktivsten Jungen weit und breit. Da gibt es einiges an Konflikten zu lösen... Friederun Reichenstetter: Malte voll
vernetzt HackeranschlagIm Vordergrund des spannenden Computerkrimis "Die Spur des Hackers" stehen Sicherheitscodes, ihre Macht und ihre Grenzen. Es geht um kriminelle Machenschaften. Ben, Mitglied eines Computerclubs, ist plötzlich in einen Hackeranschlag auf den Computerkonzern Protzosoft verwickelt. Die Polizei durchsucht sein Zimmer, beschlagnahmt den Computer. Kaiser, ein weiteres Mitglied seines Clubs, ist sogar verhaftet worden. Ben erhält geheimnisvolle E-Mails, er wird verfolgt und auch seine Freunde, die ihn unterstützen, geraten in den Strudel der Ereignisse. Entdeckungen in einem Büro bringen schließlich die Auflösung: Kaiser hat die Geheimdatei einer Firma geknackt: Pläne, die eine skandalöse Ausnutzung der Monopolstellung des Konzerns offenlegen. Das Buch bleibt spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Allerdings brauchen die Leser für die Lektüre schon gute Computerkenntnisse, um die technischen Zusammenhänge zu verstehen. Ein Buch also für krimibegeisterte Compifans. Andreas Schlüter: Die Spur des Hackers ChatroomUm einen romantischen E-Mail-Flirt geht es in dem Buch "E-Mail in der Nacht". Die körperbehinderte Rosanna erwischt ihre allein erziehende Mutter eines Nachts im Chatroom. Zu gerne würde sie wissen, mit wem sie chattet, doch die Mutter hält ihre nächtlichen Ausflüge ins virtuelle Netz geheim. Jeden Tag nach der Schule versucht Rosanna das Codewort zu knacken, doch erst als der ebenfalls körperbehinderte Erik, ihr neuer Mitschüler, das geheime Suchkommando übernimmt, gelingt es. Am Ende gibt es zwei Liebespaare: Rosanna und Erik und Rosannas Mutter und Eriks Vater. Im Vordergrund steht nicht knisternde Spannung oder die kritische Betrachtung, das Buch wirkt und besticht durch die positive Grundeinstellung, den natürlichen Umgang mit Behinderung, das soziale Miteinander der Akteure: Ein Vater und eine Mutter, die sich liebevoll und verantwortlich um ihre Kinder kümmern, und Kinder, die solche Erfahrungen leben und weitergeben können. Doris Meißner-Johannknecht: E-Mail in
der Nacht |